Atlashörnchen

Das Atlashörnchen polarisiert wie kein anderes Tier auf Fuerteventura. Die einen freuen sich über die niedlichen Nager und füttern begeistert. Die anderen sehen in ihnen einen Ernteschädling und Eierräuber und würden die aus Marokko eingeschleppte Art gerne wieder los werden. Interessante Informationen, die auch eine die Hörnchen entlastende Studie vorstellt findet man unter folgendem Link: www.fuerteventurazeitung.de/2019/12/atlashoernchen-auf-fuerteventura/

Atlashörnchen mit Jungtieren

Diese Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Hörnchen kein Interesse an Vogeleiern hatten, selbst wenn man sie in Gefangenschaft gehaltenen Tieren als Futter anbot. Bei einer Untersuchung betroffener Felder kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass die meisten Schäden nicht von Atlashörnchen, sondern von Ratten verursacht worden waren. Letztlich werteten sie die Beeinträchtigung der Landwirtschaft auf Fuerteventura als „nicht signifikant“ und bezeichneten die Furcht der Landwirte vor den Atlashörnchen sogar als „kollektive Psychose“. Außerdem erkannten die Biologen schon damals, dass die vielen Ziegen, die frei in der Landschaft herumlaufen, einen viel größeren Druck auf die Vegetation ausüben, als die Atlashörnchen. Auch werden zu Jagdzwecken immer wieder Kaninchen ausgesetzt. Auch diese sind eine invasive Art und verdrängen durch Nahrungskonkurrenz andere Arten. Davon spricht aber niemand, da die Jagd ein nationaler Volkssport ist.

Atlashörnchen mit Jungtieren

Wie auch immer – die Touristen sind von den Hörnchen jedenfalls begeistert und an der Costa Calma wird mehr gefüttert, als die Tiere überhaupt verdrücken können. Allerdings hat der durch Corona stark reduzierte Tourismus nicht nur die Wirtschaft der Insel getroffen sondern auch die an regelmäßiges füttern gewohnten Hörnchen. Vor zwei Jahren war die Population der Hörnchen wesentlich größer und die Tiere zahmer – d.h. an regelmäßiges Füttern gewöhnt. 

Die von mir beobachtete Hörnchenfamilie hat gerade Nachwuchs und mal ehrlich – was gibt es niedlicheres als Babyhörnchen. Die Kleinen sind noch scheu und kommen nicht zu den Futter anbietenden Touristen. Dafür betteln sie dann geschickt den Muttertieren das Essen – am liebsten ungesalzene Erdnusskerne – ab. Wird gefüttert bekommen das auch die vielen Vögel mit und vor allem die Steinwälzer werden zur Enttäuschung der Fütternden so massiv, dass die Hörnchen kaum etwas abbekommen. Da Steinwälzer nur ungefähr amselgroß sind, ein weiterer Hinweis darauf, dass die Hörnchen als Eierdiebe wohl keine Chance hätten.

Man lege eine Nuss - für das Hörnchen gut sichtbar - auf die Kamera und nähere sich dann langsam demselben. Das Hörnchen versucht natürlich an die Nuss zu kommen und über die Fotos die dabei entstanden sind habe ich Tränen gelacht. Das gelingt natürlich nur dort, wo die Hörnchen an regelmäßiges Füttern gewöhnt sind, wie z.B. an der Costa Calma auf Fuerteventura.

Die Situationskomik der Aufnahmen hat mich in dem zugehörigen Reisebericht zu ziemlich "vermenschlichenden" Bildunterschriften inspiriert. Wen das interessiert und wer mehr zu dieser Fotosession mit Atlashörnchen erfahren möchte, der findet den Bericht hier.

Fotogalerie Atlashörnchen - Spassfotos